
Sharing-Angebote im Wohnbau
Sowohl im kleinen Bestandhaus wie auch im innovativen Neubau können Sharing-Angebote ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz sein. Zugleich können sie für bessere Nachbarschaft und höhere Wohnzufriedenheit sorgen. Das Angebot kann Fahrräder, E-Bikes, E-Pkw sowie weiteres Zubehör (Bollerwägen, Einkaufstrolleys et cetera) umfassen.

Die Vorteile von Sharing-Angeboten im Wohnbau
Durch Sharing-Angebote schaffen Sie eine nachhaltige und attraktive Mobilitätsdienstleistung. Das Potenzial ist groß, da der Wohnsitz Ausgangspunkt und Ziel der meisten Wege ist. Das zusätzliche Mobilitätsangebot bietet für einige Bewohner:innen die Möglichkeit, den Zweitwagen zu ersetzen, wodurch der Stellplatzbedarf und somit die Kosten reduziert werden können. Darüber hinaus können kurze Wege statt mit dem eigenen Pkw mit dem E-Pkw oder mit anderen klimafreundlichen Mobilitätsalternativen (beispielsweise E-Fahrrad) zurückgelegt werden, die als Sharing-Modell im Wohnbau angeboten werden. Solche Angebote stellen (noch) ein Alleinstellungsmerkmal im Vertrieb dar und tragen zum Imagegewinn bei. In manchen Fällen können Sharing-Modelle durch die öffentliche Hand im Rahmen von Mobilitätsverträgen unterstützt werden.
E-Carsharing im Wohnbau spart Parkplätze und Kosten
Lesen Sie hier detailliert nach, wie der Stellplatzbedarf und die Kosten durch Sharing-Angebote gesenkt werden können:
Factsheet VCÖ.
Welche Sharing-Angebote können bereitgestellt werden?
Es gibt eine Vielzahl von Sharing-Angeboten für Bauträger. Hier finden Sie eine kurze Übersicht der mobilitätsrelevanten Optionen:
- Fahrzeuge (Pkw, Mopeds, Motorräder, Transporter et cetera) mit und ohne Elektroantrieb
- Fahrräder, Transporträder und Falträder mit und ohne Elektroantrieb
- Geeignete Ladeinfrastruktur
- Mitfahrgelegenheiten, Mitnahme- und Mitbringdienste; insbesondere bei Wohnprojekten in dünn besiedelten Regionen
- Roller mit und ohne Elektroantrieb
- Gerätesharing: Bollerwägen, Einkaufstrolleys, Sackkarren et cetera
Gut zu wissen
Die Plattform klimaaktiv Topprodukte bietet einen umfangreichen Katalog an praktischen Apps und Websites, von Routenplanern über Sharing-Apps bis hin zu Ladetarifkalkulatoren:
klimaaktiv Topprodukte
Wichtige Tipps und Hinweise bei der Umsetzung
- Sharing-Angebote funktionieren am besten mit einer Ansprechperson vor Ort, also einer engagierten Person, die die Koordination übernimmt.
- Die einmalige Anmeldung zum Sharing-System sowie zur Buchung und Abrechnung sollte für alle Bewohner:innen so einfach wie möglich sein.
- Alle Bewohner:innen beziehungsweise Nutzer:innen des Sharing-Angebotes sollten im Rahmen einer Informationskampagne über die Angebote und Anmeldeformalitäten aufgeklärt werden, um die Akzeptanz und Nutzung langfristig zu gewährleisten.
- Die Sharing-Angebote sollten so positioniert sein, dass diese vorzugsweise barrierefrei gemäß RVS 03.02.13 (Radverkehr) von der Straße aus erreichbar sind.
- Die Benutzer:innen können auch aktiv eingebunden werden und Aufgaben wie die Pflege, Reinigung oder Reparatur der Räder und Pkw übernehmen. Als Gegenleistung können Mobilitätsgutscheine zur Gratisnutzung vergeben werden.
- Bauträger können eine allfällige Risikobeteiligung oder Verlustabdeckung übernehmen sowie einen Investitionszuschuss gewähren.
Schritt für Schritt zur zukunftsfitten Immobilie: Radinfrastruktur
Sie finden hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur passenden Radinfrastruktur.
Fördermöglichkeiten und Auszeichnung von klimaaktiv mobil
Förderungen
Klimafreundliche Mobilitätsmaßnahmen können im Rahmen des klimaaktiv mobil Programms gefördert werden. Beispiele sind:
- Anschaffung von alternativ betriebenen Fahrzeugen (E-Pkw: nur für eine eingeschränkte Zielgruppe; E-Mopeds, E-Motorräder, E-Transporträder et cetera)
- Anschaffung von Fahrrädern, Transporträdern und Falträdern (mit oder ohne elektrischem Antrieb)
- Errichtung von E-Ladeinfrastruktur (für Fahrzeuge und Fahrräder)
- Radabstellanlagen
- Laufende Kosten von Sharing-Angeboten
Kostenfreie Beratung
Das klimaaktiv mobil Förder- und Beratungsprogramm „Mobilitätsmanagement für Betriebe, Bauträger und Flottenbetreiber“ (HERRY Consult) berät Sie kostenlos zu Fördermöglichkeiten, unterstützt bei der Beantragung von Förderungen und informiert über Umsetzungsmöglichkeiten umweltfreundlicher Mobilitätsmaßnahmen. Für Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung, nehmen Sie gleich Kontakt mit uns auf:
betriebe@klimaaktivmobil.at
Auszeichnungen
Falls die Voraussetzungen für eine Förderung nicht erfüllt werden können, besteht für Bauträger, welche Radabstellanlagen errichten oder sanieren, die Möglichkeit, als klimaaktiv mobil Projektpartner ausgezeichnet zu werden.
Falls daran Interesse besteht, nehmen Sie gerne mit dem Beratungsprogramm Kontakt auf.
Weiterführende Informationen:
BMK Infothek, 2021: »Right to Plug«: Ladestationen in Mehrparteienhäusern werden erleichtert
FSV: Klimarelevante RVS – kostenfreie Bereitstellung
wohnfonds_wien: Auszeichnungsmöglichkeit für Wohnbauten/Quartiere
Stadt Graz: Mobilitätsverträge