
Ergebnisse der Mobilitätserhebung 2024
So ist St. Pölten unterwegs
Im Auftrag der Stadt St. Pölten hat HERRY Consult knapp 1.100 Personen zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Die Ergebnisse dienen als eine Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Verkehrsplanung der Landeshauptstadt.

Mit dem Umweltverbund nachhaltig unterwegs
Die Bedeutung umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel hat in St. Pölten in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Der Anteil des Umweltverbunds (zu Fuß, Fahrrad/Scooter und Öffentlicher Verkehr) ist von 45 Prozent im Jahr 2018 auf 54 Prozent aller Wege gestiegen und damit zum Eckpfeiler der städtischen Mobilität geworden. Das lässt sich teilweise auch auf die hohe Verkehrsmittelverfügbarkeit zurückführen: 99 Prozent aller Haushalte haben eine ÖV-Haltestelle in fußläufiger Entfernung, mehr als ein Drittel der Personen (34 Prozent) haben eine Zeitkarte für den öffentlichen Verkehr. Darüber hinaus besitzen 72 Prozent aller Personen ein konventionelles Fahrrad, weitere 17 Prozent besitzen ein E-Fahrrad.
Ist St. Pölten eine 15-Minuten-Stadt?
Die Stadt zeichnet sich durch kurze Alltagswege aus, denn 60 Prozent der täglichen Strecken sind kürzer als fünf Kilometer. Ein beachtlicher Anteil von 27 Prozent aller Autofahrten endet sogar bereits nach einer Distanz von 3,6 Kilometern, was in etwa der durchschnittlichen Radfahrstrecke entspricht. Dies deutet darauf hin, dass viele wichtige Einrichtungen des täglichen Bedarfs gut erreichbar sind und ein großes Potenzial für eine verstärkte Nutzung aktiver Mobilitätsformen wie Radfahren oder Zu-Fuß-Gehen besteht. Allerdings zeigt sich auch, dass das Auto nach wie vor eine zentrale Rolle spielt. Trotz der kurzen Distanzen werden 44 Prozent der Wege unter fünf Kilometern mit dem Pkw zurückgelegt. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Stadt bereits gezielte Maßnahmen zur Förderung der aktiven Mobilität um. Im Rahmen des Masterplans „Leitkonzeption Aktive Mobilität - Lokaler Masterplan Gehen und kommunales Radnetzausbauprogramm“ wird das Fahrrad- und Fußwegenetz attraktiviert und ausgebaut. Durch komfortable und direkte Wege hat St. Pölten das Potenzial, eine richtige 15-Minuten-Stadt zu werden.

Mobilitätserhebungen als Entscheidungsgrundlage
Die Ergebnisse einer Mobilitätserhebung geben Aufschluss auf aktuelle Entwicklungen und Trends in der Mobilität der Wohnbevölkerung. Ziel ist es, mit den gewonnenen Daten eine möglichst gute Basis für die zukünftige Verkehrsplanung zu schaffen. Denn eine vorausschauende Planung ist nur möglich, wenn man über das Verkehrsverhalten der Bewohnerinnen und Bewohner und den damit verbundenen Erwartungen und Bedürfnissen Bescheid weiß.
Im Zeitraum vom 30. April bis zum 4. Juli 2024 wurde diesmal speziell für St. Pölten eine Mobilitätserhebung durchgeführt. Die Ergebnisse knüpfen an frühere Erhebungen im Rahmen von Österreich unterwegs (2013) bzw. einer niederösterreichweiten Mobilitätsbefragung (2018) an und geben somit einen Einblick in Veränderungen im Mobilitätsverhalten. Zur Anwendung kam ein eigens von HERRY Consult entwickeltes Online-Erhebungstool, das bereits in mehreren österreichischen Gemeinden und bei mehreren Bundeslanderhebungen zum Einsatz kam.
