© klimaaktiv mobil/APA-Fotoservice/Schedl

THE PEP: Paneuropäisches Programm für Verkehr, Umwelt und Gesundheit

THE PEP ist ein Programm der WHO und der UNECE und steht für Transport, Health, Environment Pan-European-Programme. Österreich ist federführend in THE PEP aktiv und unterstützt die Umsetzung gemeinsamer Projekte.

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Das sollten Sie wissen

Gründung

THE PEP besteht seit 2002 und verbindet die Sektoren Verkehr, Gesundheit und Umwelt.

Rolle Österreichs

Österreich ist federführend in THE PEP aktiv, vor allem bei der Umsetzung gemeinsamer Projekte in den jeweiligen Partnerships. 

Ziele

In den THE-PEP-Partnerschaften arbeiten Fachleute vertieft zu den jeweiligen Themen zusammen und entwickeln Instrumente und Methoden.

Mitglieder

56 Länder beteiligen sich an THE PEP.

Was ist THE PEP?

Das Pan-Europäische Programm für Verkehr, Umwelt und Gesundheit THE PEP ist ein gemeinsames Programm der WHO Europe – Weltgesundheitsorganisation Europa und der UNECE – United Nations Economic Commission for Europe. „Europa“ bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die UN-Definition von Europa mit 56 Mitgliedsstaaten.

THE PEP wurde im Jahr 2002 mit dem Ziel gegründet, die relevanten Vertreter:innen der drei Sektoren Verkehr – Gesundheit – Umwelt auf gleichrangiger Ebene zusammenzubringen. THE PEP ist ein einzigartiges Dreisektorenprogramm von UNECE und WHO, bei dem Verkehrs-, Gesundheits- und Umweltministerien aus 56 europäischen Ländern sowie den USA und Kanada für umweltverträgliche und gesundheitsfördernde Mobilität zusammenarbeiten. 

THE PEP setzt sich dafür ein, die wirtschaftlichen Chancen umweltfreundlicher Mobilität aufzuzeigen und zu nutzen, alternative Technologien und Mobilitätsmanagement gleichzeitig voranzutreiben, die Verkehrsemissionen und Gesundheitsrisiken zu senken und gesundheitsfördernde Mobilität (etwa Radfahren) zu forcieren. Das THE PEP Steering Committee besteht aus Repräsentant:innen der Verkehrs-, Umwelt- und Gesundheitssektoren der UNECE- und WHO-Europe-Mitgliedsländer in Zusammenarbeit mit verschiedenen internationalen Organisationen und NGOs.

THE PEP Partnerschaften und Workshops

Die Mitgliedsstaaten von THE PEP haben die dazugehörigen THE PEP Partnerships gegründet, um vertiefend in Themen zusammenzuarbeiten und Instrumente, Methoden und andere Ressourcen für die Politik entwickeln zu können. Je nach Thema und Koordinator:innen arbeiten die Partnerschaften mit akademischen Einrichtungen, einschlägigen NGOs sowie internationalen und staatlichen Organisationen zusammen. 

Im Rahmen der Partnership on Health Economic Assessment Tools (PHEAT) wurde das gleichnamige Tool HEAT entwickelt. HEAT kann von einem breiten Spektrum von Fachleuten auf nationaler und lokaler Ebene genutzt werden, in erster Linie von Verkehrsplaner:innen, Verkehrsingenieur:innen und Interessenvertreter:innen aus den Bereichen Verkehr, Fuß- und Radverkehr, öffentliche Gesundheit und Umwelt.

Mit dem Onlinetool kann die Verringerung der Sterblichkeit durch regelmäßiges Gehen und Radfahren geschätzt werden. Die Schätzungen helfen bei der Bewertung bestehender Situationen, geplanter Projekte oder vergangener Investitionen im Hinblick auf die damit verbundenen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen.

Die Partnerschaft hat das Ziel, die Implementierung des Pan-Europäischen Masterplans zur Förderung des Radverkehrs voranzutreiben. Zudem haben die Mitgliedsstaaten auf dem fünften High-Level-Meeting zu Verkehr, Gesundheit und Umwelt beschlossen, den Geltungsbereich der Partnerschaft für das Radfahren auf die Aktive Mobilität auszuweiten.

In Österreich sind der nationale „Masterplan Radfahren“ und die Verzehnfachung des Budgets für die Radverkehrsförderung Meilensteine und wichtige Beiträge zur Stärkung des Radverkehrs.

Die Partnerschaft soll Jugendliche befähigen, Maßnahmen zur Umsetzung der Wiener Erklärung zu ergreifen. Es sollen Möglichkeiten für den Austausch von Wissen und guten Praxisbeispielen geschaffen werden sowie Leitlinien und Toolkits entwickelt werden. Schließlich soll ein gesamteuropäischer Masterplan für kinder- und jugendfreundliche Mobilität erstellt werden.

Ziel der Partnerschaft ist es, die Diskussion und Forschung zu Fragen der Integration von Verkehrs-, Gesundheits- und Umweltzielen in die Stadt- und Raumplanungspolitik zu fördern.

Durch die Partnerschaft sollen eine Debatte und ein gemeinsames Verständnis über Arbeitsplätze im umweltfreundlichen und gesunden Verkehr angeregt werden.

Die Partnerschaft zielt darauf ab, Wissen und bewährte Praktiken über das Konzept des umweltbewussten Fahrens und Ansätze zu seiner Umsetzung zu verbreiten.

Die Partnerschaft soll helfen, das Bewusstsein für nachhaltige multimodale Mobilität zu schärfen, um eine nachhaltige Tourismusentwicklung auf nationaler und internationaler Ebene zu erreichen.

Österreichs Rolle in THE PEP

Österreich ist federführend in THE PEP aktiv. DI Dr. Wiebke Unbehaun, Leiterin der Abteilung Aktive Mobilität und Mobilitätsmanagement in der Sektion Mobilität des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) wurde 2024 als Vertreterin der europäischen Verkehrsministerien im Rahmen des 22. Steering Committee in Genf zum "Incoming Chair" des UNECE/WHO Transport Health Environment Pan-European Programme (THE PEP) gewählt.

Österreich unterstützt die Umsetzung gemeinsamer Projekte im THE PEP Partnership, zum Beispiel zur Erarbeitung des ersten paneuropäischen Masterplans für den Radverkehr, zu EcoDriving, zu Green Jobs in Transport, zum unter österreichischer Leitung stehenden Projekt der Europäischen Union (EU) Transdanube für umweltfreundliche Tourismusmobilität an der Donau. Das klimaaktiv mobil Programm des BMK gilt in THE PEP als das Vorzeigebeispiel für die Umsetzung der Ziele von THE PEP auf nationaler Ebene.

Alle fünf Jahre organisiert ein anderes Gastland in Kooperation mit UNECE und WHO die paneuropäische Konferenz der Umwelt-, Verkehrs- und Gesundheitsminister:innen. Das letzte große Treffen fand am 17. und 18. Mai in Wien statt. An dieser Konferenz nahmen Delegationen aus 56 Ländern aus ganz Europa inklusive Russland, Zentralasien, der Kaukasus-Region, den USA und Kanada sowie Vertreter:innen der UNECE, der WHO und internationaler Organisationen teil.