© Land Oberösterreich

„Abstand halten!“ Neue Hinweisschilder in Oberösterreich aufgestellt

Mit neuen Hinweisschildern werden in Oberösterreich Autofahrende beim Überholen an den geltenden Mindestabstand zu Radfahrenden erinnert. Dieser beträgt außerorts 2 Meter. Mit einer begleitenden Kampagne und einem Beratungsangebot für Gemeinden soll die geltende Rechtslage nachhaltig im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden.

© Land Oberösterreich

Neue Hinweisschilder und humorvolle Kampagne fordern zum Abstand halten auf

Die Kampagne „Sei kein Ungustl“ fordert zu mehr Geduld und Respekt im Straßenverkehr auf. Mit humorvollen Sprüchen wie „Ned schneidn“, „Du Schloftablettn“ und „Fahr zuwi“ sowie auffälligen Plakaten im Comic-Stil wird an die Rücksichtnahme im Straßenverkehr appelliert, um die Mobilität für alle sicherer und angenehmer zu gestalten. Darüber hinaus sollen Wissenslücken bei den Verkehrsregeln geschlossen werden, denn menschliches Fehlverhalten ist die Ursache der meisten Verkehrsunfälle.

© Land Oberösterreich

Gut zu wissen: Um Autofahrende laufend an die geltenden Gesetze zu erinnern, hat das Land Oberösterreich ein neues Hinweisschild entworfen mit dem eindeutigen Aufruf „Abstand halten! 2m“ und der Darstellung eines Überholvorgangs. Diese Schilder wurden 86 Mal in ganz Oberösterreich neben Landstraßen aufgestellt. 

Messaktion in OÖ: Jeder vierte Überholvorgang zu knapp 

Das Land Oberösterreich bietet gemeinsam mit dem Klimabündnis die Aktion „Rücksicht durch Abstand“ für Gemeinden an, die über die FahrRad Beratung umgesetzt wird. Ziel ist es, mehr Bewusstsein für ausreichende Überholabstände gegenüber Radfahrenden zu schaffen.

Wie funktioniert die Aktion? Zunächst stellt die Gemeinde ein Banner mit Informationen zum Überholabstand auf, um an die geltende Rechtslage zu erinnern. Zwei Wochen später wird mithilfe eines am Fahrradlenker befestigten Messgeräts der Abstand bei Überholvorgängen gemessen. Als Teststrecke wird ein für den Rad- und Autoverkehr relevanter Abschnitt im Ortsgebiet mit einem Tempolimit von 50 km/h ausgewählt. 

Bei über 900 ausgewerteten Überholvorgängen wurde der Mindestabstand im Schnitt bei 28 Prozent nicht eingehalten. Vereinzelt wurden auch sehr niedrige Abstände von nur 90 cm gemessen.

2 Meter Überholabstand außerorts seit StVO-Novelle

Anlass für die Kampagne gibt die StVO-Novelle sowie zu hohe Unfallzahlen: Seit Inkrafttreten der 33. StVO-Novelle im Oktober 2022 gelten für Autofahrende beim Überholen von Radfahrenden neue Abstände: mindestens 1,5 Meter innerorts und 2 Meter außerorts. 

In der Praxis bedeutet das, dass sich bei einem Überholvorgang im Ort ungefähr die Hälfte des Fahrzeugs auf der Gegenfahrbahn befindet. Beim Überholen außerorts müssen Autofahrende vollständig auf die Gegenfahrbahn wechseln, um den nötigen Abstand zu erreichen und Radfahrende nicht zu gefährden. 

Ein ausreichender Abstand ist unbedingt einzuhalten, um einerseits tatsächliche Unfälle auszuschließen und andererseits Radfahrenden in keiner Sekunde das Gefühl zu geben, dass ihre Sicherheit bedroht sein könnte. Denn Fahrradunfälle auf Landstraßen außerhalb des Ortsgebietes sind besonders gefährlich, wie die Statistik zeigt: 

Gut zu wissen: Im Jahr 2024 fanden in Österreich zwar nur 10 Prozent aller Fahrradunfälle auf Landstraßen außerorts statt, diese waren jedoch für ein Drittel aller tödlichen Fahrradunfälle verantwortlich (Statistik Austria).

Erfahren Sie mehr

Vogelperspektive einer Radbrücke über einen Fluss © iStock.com/Mr_Twister

Radverkehr fördern

klimaaktiv mobil bietet Förderungen im Radverkehrsbereich - vom Radweg bis zur Radabstellanlage. Erfahren Sie mehr über Förderungen und Beratungsmöglichkeiten.
Neu errichtete Radwegbrücke in Neukirchen am Großvenediger © Marktgemeinde Neukirchen/Tauernradweg

Radverkehrsinfrastruktur

Bereits mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln kann im Radverkehr viel erreicht werden. Erfahren Sie mehr, was Sie in Ihrer Gemeinde tun können.
Junge Frau mit Helm und Zöpfen sitzt auf einem Fahrrad und lächelt in die Kamera © BMK/Sabine Sattlegger

Österreich radelt für Gemeinden

Und die Gemeinden radeln mit! Bei Österreichs größter Mitmach-Radaktion
Eine Frau fährt mit dem Fahrrad in einer Stadt. Dahinter ist eine weitere Radfahrerin zu sehen. Sie selbst trägt Jeans, ein T-Shirt und darüber eine Jacke. © stock.adobe.com/Michael

Masterplan Radfahren 2030

Österreichs Strategie für den Radverkehr