
Report Aktive Mobilität 2024
Wie entwickelt sich der Radverkehr oder das Zu-Fuß-Gehen in Österreich? Der Report Aktive Mobilität 2024 geht genau dieser Frage nach und analysiert das aktive Mobilitätsverhalten.

Über den Report
Im Report Aktive Mobilität 2024 finden Sie interessante Zahlen und Fakten zum Rad- und Fußverkehr in Österreich. Die Befragung wurde 2021 zum ersten Mal durchgeführt und 2023 wiederholt. Der aktuelle Bericht vergleicht die Ergebnisse beider Erhebungen und zeigt die Entwicklungen in beiden Bereichen auf.
Im Detail wurde untersucht, aus welchen Gründen Menschen zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren. Daten zur Länge der Wege oder zur Nutzung der verschiedenen Verkehrsmittel wurden nicht erhoben. Der Report Aktive Mobilität ergänzt damit bestehende Studien zu Weglängen wie „Österreich unterwegs“ um eine neue Perspektive und bietet viele spannende Erkenntnisse aus Sicht der Aktiven Mobilität.
Österreich geht gern zu Fuß
Die Ergebnisse der Befragung zeigen eine wachsende der Beliebtheit des Zu-Fuß-Gehens! Die Zahlen untermauern, dass das Zu-Fuß-Gehen ein zentraler Bestandteil der alltäglichen Mobilität ist – der Anteil der Personen, die mehrmals pro Woche zu Fuß gehen, stieg auf 92 Prozent.
Davon gaben 73 Prozent an, täglich oder fast täglich zu Fuß zu gehen. Bei den täglich Zu-Fuß-Gehenden gab es also einen Anstieg von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu 2021. Im Vergleich zu vor zwei Jahren geben zudem 26 Prozent an, häufiger zu Fuß zu gehen. 61 Prozent gehen gleich häufig zu Fuß und nur 13 Prozent geben an, seltener zu Fuß zu gehen.

Entwicklung des Radverkehrs
Insgesamt fahren 27 Prozent der Befragten mehrmals pro Woche mit dem Fahrrad. Die Fahrradnutzung hat im Vergleich der Befragungen abgenommen, wobei der Anteil der Radfahrer:innen, die mindestens mehrmals pro Woche Fahrrad fahren, zwischen 2021 und 2023 um 10 Prozentpunkte gesunken ist. Besonders auffällig ist die Entwicklung bei den 16- bis 29-Jährigen, die gar nicht Fahrrad fahren - ihr Anteil hat sich von 15 auf 36 Prozent mehr als verdoppelt. Im Vergleich zu vor zwei Jahren geben 16 Prozent an, häufiger mit dem Rad zu fahren. 38 Prozent fahren gleich häufig Fahrrad und 19 Prozent geben an, seltener Fahrrad zu fahren.
Multimodal unterwegs
35 Prozent der Radfahrenden kombinieren ihre Wege gelegentlich mit Öffentlichen Verkehrsmitteln, 65 Prozent nie. Besonders häufig ist man in Wien, Salzburg und Vorarlberg multimodal unterwegs. Im Vergleich zu 2021 gibt es kaum Veränderungen. Mit einer Ausnahme: Der Anteil jener, die nie Fahrrad, (Elektro-)Roller oder ähnliche Verkehrsmittel mit dem Öffentlichen Verkehr kombinieren, ist hier von 47 auf 63 Prozent gestiegen.
Infrastruktur nach dem 8-80 Ansatz
Damit Menschen sicher und komfortabel mit dem Fahrrad unterwegs sein können, braucht es ein gut ausgebautes Radverkehrsnetz. Auf Basis von Daten der Graphenintegrationsplattform (GIP) wurde analysiert, welcher Teil des österreichischen Infrastrukturnetzes nach dem „8-80“-Ansatz, also für Personen zwischen 8 und 80 Jahren, zum Radfahren zur Verfügung steht. Dabei wurden unterschiedliche Straßenelemente bzw. Straßentypen berücksichtigt. Betrachtet wurden unter anderem baulich getrennte Radwege, Fahrradstraßen, Radfahrstreifen, Mehrzweckstreifen, Wohnstraßen oder Begegnungszonen. Nach dieser Definition stehen in Österreich bereits heute 18.723 Kilometer Radverkehrsinfrastruktur zur Verfügung.
Bundesland | sicheres Radverkehrsnetz | Straßennetz (mit Fahrraderlaubnis) | davon Freiland | davon Ortsgebiet | Anteil Radverkehrsnetz |
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Burgenland | 1198 | 9.885 | 6.020 | 3.865 | 12 % |
Kärnten | 1339 | 14.887 | 11.221 | 3.666 | 9 % |
NÖ | 3318 | 43.283 | 26.385 | 16.898 | 8 % |
OÖ | 1754 | 35.404 | 18.285 | 17.119 | 5 % |
Salzburg | 1660 | 10.685 | 7.499 | 3.187 | 16 % |
Steiermark | 2664 | 32.359 | 20.745 | 11.614 | 8 % |
Tirol | 1794 | 11.305 | 4.786 | 6.519 | 16 % |
Vorarlberg | 2390 | 3.253 | 773 | 2.481 | 73 % |
Wien | 2607 | 2.861 | 0 | 2.861 | 91 % |
Österreich | 18.723 | 163.922 | 95.714 | 68.208 | 11 % |